Zum zweiten Mal in Folge konnte die TSG Sprockhövel beim 0:0-Unentschieden gegen einen Aufstiegsfavoriten, diesmal den TuS Bövinghausen, einen Punktgewinn feiern. Mit Matti Pickel durfte dabei ein Abwehr-Talent aus der A-Jugend seine ersten Oberliga-Minuten sammeln.
Obwohl die Mannschaft von Yakup Göksu mitten im Abstiegskampf steckt, spielte sie gegen Bövinghausen wie auch in der Vorwoche gegen den SC Paderborn II über weite Strecken richtig guten Fußball. Keine Spur vom sonst im Tabellenkeller so häufig zu beobachtenden Anrühren von Beton in der eigenen Hälfte, das nur vereinzelt durch lang nach vorne geschlagene Bälle unterbrochen wird. Dessen ist sich der Trainer auch sehr wohl bewusst.
"Das, was wir spielen und der Tabellenplatz auf dem wir stehen - das passt nicht zueinander", findet Göksu. Und damit steht er nicht allein. "Ich bin froh, dass auch Außenstehende und insbesondere die Mannschaft selbst das so sehen. Das Team bespricht die Situation untereinander in der Kabine. So wie wir auftreten, werden wir in Zukunft auch weiter unsere Punkte holen", kündigt der optimistische Göksu an, dass man das Fußballspielen keinesfalls einstellen wolle.
In der Kabine mitreden kann spätestens seit seinen ersten Pflichtspielminuten für die TSG Sprockhövel nun auch Abwehrtalent Matti Pickel.
Der Innenverteidiger, eigentlich Kapitän der U19, wurde in der 85. Minute eingewechselt. "Giovanni Multari hatte Krämpfe und musste runter. Wer mich kennt weiß, dass ich auf junge Spieler setze und wenn dann ein A-Jugendlicher parat steht, kommt der auch rein. Ich hab Matti ganz klar gesagt, wenn er irgendeinen Fehler macht, nehme ich das auf meine Kappe. Aber es war alles gut", erklärt Göksu seine Personalentscheidung.
Trotzdem wird die Oberliga-Mannschaft in der nächsten Saison nicht von den Qualitäten des Zwei-Meter-Mannes profitieren können. "Er hat ein Stipendium aus den USA und ist leider erstmal weg", berichtet Trainer der TSG. Sollte Pickel sich jedoch eines Tages zu einer Rückkehr entscheiden, wäre er im Baumhof immer herzlich willkommen, betont Göksu. "Er ist ein Spieler, mit dem wir definitiv einen Vertrag abgeschlossen hätten, wenn er in Deutschland geblieben wäre. Aber wir bleiben in Kontakt und wenn er wieder zurück kommt, weiß er, wo sein Verein ist."